Der Darm


Unser Darm kann so viel mehr, als nur Nährstoffe aufnehmen. Er reguliert viele Körperfunktionen und steuert das Immunsystem. 80 Prozent des Immunsystems sitzen im Darm, der sogar einen großen Einfluss auf die Psyche hat. Hier sprechen wir vom sogenannten Bauch-Hirn, denn 90 Prozent  aller Informationen werden vom Darm zum Gehirn geleitet. Der Vagus-Nerv, unser zehnter Hirnnerv, ist verbunden mit einem riesigen Nervensystem im Darm, dem enterischen Nervensystem. 

 

Winzig kleine Mitbewohner

 

Doch zurück zum Darm: Hier leben viele winzig kleine Mitbewohner, Mikroorganismen, die uns helfen oder schaden können. Es handelt sich um unsere „Darmflora“.  Der Begriff stammt aus einer Zeit, in der man Bakterien noch den Pflanzen zugeordnet hat. Da es sich, wie man inzwischen weiß, bei Bakterien allerdings nicht um Pflanzen, sondern um winzig kleine Organismen handelt, die man nur mithilfe eines Mikroskops erkennen kann, lautet der korrekte Begriff „Mikrobiom“. 

 

Lücken im Abwehrsystem

 

Durch eine Schädigung der Darmschleimhautzellen, zum Beispiel durch Medikamente, chronische Erkrankungen, Stress und schlechte Ernährung entstehen Lücken im Abwehrsystem. Die Schleimschicht bildet sich zurück und die Bakterien unserer schützenden Darmflora, das Mikrobiom können nicht überleben. Eine sogenannte Dysbiose – ein Ungleichgewicht des Mikrobioms entsteht. 

 

Die Darmschleimhaut kann löchrig werden. Hier sprechen wir dann von einem Leaky Gut-Syndrom.  Das kann zu vielen unterschiedlichen Verdauungsbeschwerden führen: Durchfall, Verstopfung, Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen.  Auch ein geschwächtes Immunsystem mit immer wiederkehrenden Infekten sind Anzeichen für ein Ungleichgewicht des Mikrobioms. Die Liste ist lang, bei der der Darm eine riesengroße Rolle spielt. 

 

Aber auch andere Erkrankungen und Symptome sind nicht selten:   

  • Entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
  • Hauterkrankungen wie Akne, Schuppenflechte, Neurodermitis und Rosazea
  • Reizdarmsyndrom
  • Rheumatoide Arthritis
  • Gehirnnebel
  • Asthma
  • Allergien
  • Hashimoto
  • Müdigkeit
  • Depressionen
  • Energiemangel
  • Konzentrationsstörungen und sogar ADHS

Der Darm nimmt mit seiner Größe den ganzen Bauch- und Beckenraum ein. Er hat eine gefaltete Oberfläche, die auseinandergezogen etwas eine Fläche von 300 Quadratmetern einnimmt. Das macht ihn zum größten Organ im menschlichen Körper. Der Darm regelt den größten Teil aller Stoffwechselvorgänge, aber auch die Leber und die Schilddrüse sind daran beteiligt.

 

Zwei Kilo Mikroben

 

Unser Darm produziert aus der Nahrung Vitamine, Aminosäuren und Fettsäuren. Außerdem neutralisiert er alle Stoffe, die über die Nahrung in den Körper gelangen, aber schädlich für den Körper sind. Hierzu zählen Antibiotika, Schwermetalle, Pestizide und viele andere Umweltgifte. Bei der Aufrechterhaltung unserer Gesundheit wird der Darm von Millionen von Bakterien unterstützt. Das sind etwa zwei Kilo Mikroben.

 

Risikofaktoren

 

Unser Darm liebt Ballaststoffe, mit denen er sein Mikrobiom füttern kann. Lösliche Ballaststoffe wie zum Beispiel aus Flohsamenschalen, Obst und Gemüse. Diese lösen sich in Wasser auf und quellen dabei um ein Vielfaches ihres ursprünglichen Volumens auf. Sie bilden bei diesem Vorgang ein schleimartiges Gel. Die löslichen Ballaststoffe werden von den Bakterien des Mikrobioms fermentiert und gelten daher als probiotisch wirksam.

 

Bei der Fermentation entstehen unter anderem kurzkettige Fettsäuren, die viele positive Eigenschaften auf das Mikrobiom hat. Unser Darm kommt allerdings nicht so gut mit Medikamenten, Dauerstress, Schlafmangel und einer ungesunden Ernährung klar. Durch diese Risikofaktoren gerät das natürliche Gleichgewicht der Darmbakterien durcheinander und die Darmschleimhaut kann durchlässig werden. Giftstoffe, Krankheitserreger und Allergene haben so eine große Chance Unheil anzurichten. Die Immunabwehr schwächelt.

 Ganzheitlicher Ansatz

 

Durch immer größere Umweltbelastungen, Gifte wie Pestizide, Abgase und Nahrungsmittel, die immer chemischer werden, ist es für den sowieso schon überlasteten und geschwächten Darm fast unmöglich, gesund zu bleiben.  Hier kommt die Darmtherapie, natürlich mit ganzheitlichem Ansatz ins Spiel. Über die Pflanzenheilkunde, Mikronährstoffe und Stressmanagement, darf sich wieder eine natürliche Ordnung einstellen. Denn nur wenn Körper, Geist und Seele im Einklang sind, kann der Mensch gesund werden.  

 

Einige Zeichen, dass der Darm sich nicht mehr wohlfühlt: 

  • Stuhlveränderungen wie Durchfall und Verstopfung
  • Blähungen oder Blähbauch
  • Sodbrennen
  • Verdauungsprobleme aller Art
  • Nahrungsmittelintoleranzen
  • Müdigkeit
  • Konzentrationsmangel
  • Übelkeit
  • Bauchschmerzen


Ich bin weder Ärztin noch Heilpraktikerin und stelle keine Diagnosen. Ich begleite dich, spreche Empfehlungen aus und gebe dir Tipps, um wieder in deine Kraft zu kommen.
Bei ernsthaften Erkrankungen wende dich bitte an deinen Arzt oder Heilpraktiker.